Wie sieht Ihrer Meinung nach eine globale Digitalisierungsstrategie aus?

Der Unterschied zwischen globale Digitalisierungsstrategie und Roll-out

Global gemeinsam Systeme nutzen, bringt sehr viele Vorteile:

  • Alle Daten in einem System bringt mehr Transparenz, z.B. in der Lagerhaltung, in der Produktionsplanung, in der regionalen Verfügbarkeit
  • Prozesse können über Nationen hinweg organisiert werden. Damit können Kostenvorteile genutzt werden: Produktentwicklung zentral an einer Stelle, aber Aussteuerung der Daten für die Produktion an verschiedene Produktionsstätten international unter Berücksichtigung der lokalen staatlichen Vorgaben.
  • Flexibilität bei Ausfällen, z.B. Umleitung von Order auf andere Produktionsstätten, wenn Maschinen ausfallen
  • Transparenz und Vergleichbarkeit der Standorte
  • etc.

Daher neigen viele Unternehmen dazu, Digitalisierungsprojekte zentral zu planen und dann auszurollen. Das hört sich einfach an und lässt sich technisch am besten steuern. Doch wer so plant „hat die Planung ohne den Wirt gemacht“. Mitarbeiter der Niederlassungen fühlen sich im wahrsten Sinn überrollt, verstehen die Hintergründe nicht und sehen sich in ihrer Kompetenz missverstanden. Es entstehen Widerstände und Vermeidungsstrategien.

Nicht selten werden auch wichtige Abweichungen sichtbar. Nicht alle Niederlassungen arbeiten wie in der Zentrale: Sie haben ein unterschiedliches Set-up in der System-Architektur. Daten und Informationen sind unterschiedlich verstreut. Auch in der Organisation gibt es häufig signifikante Unterschiede, weshalb Prozesse anders aufgebaut sind als in der Zentrale. Das gilt auch für die Prozesse zu Kunden und Lieferanten.

Und genau diese Faktoren unterscheiden einen Roll-out von der digitalen Transformation.

Eine globale Digitalisierungsstrategie muss dezentrale Aspekte und demokratische Faktoren berücksichtigen

Jede Niederlassung hat ihr Eigenleben. Das muss zunächst verstanden werden. Zudem haben die Mitarbeiter bereits auch schon eigene Vorstellungen, was eine Digitalisierungsstrategie an Vorteile bringen muss, damit sie sie als Fortschritt akzeptieren können. Wenn eine bereits hoch technologisierte Niederlassung zurückgeworfen wird, hat die Digitalisierungsstrategie versagt. Stattdessen muss eine solche Niederlassung als Vorbild dienen und deren Erfahrungen für die globale Nutzung geprüft werden.

Das bedeutet für die Umsetzung:

  • Klare Zielvorstellung: Was soll mit der digitalen Transformation erreicht werden? Reine Kostenaspekte sind zu wenig, wenn dabei die Verbindungen zu Kunden und Lieferanten verlorengehen.
  • Ohne Vorarbeit in der Analyse der Ist-Situation der Niederlassungen kann eine Digitalisierungsstrategie in die Einbahnstraße gelangen.
  • Integration der Mitarbeiter gilt global genauso wie national.
  • Unterschiedliche Kulturen gehen mit Digitalisierungsprozessen unterschiedlich um.
  • Offene und realistische Kommunikation wird in allen Kulturen geschätzt, aber diese einfach zu übersetzen reicht nicht aus. Die Art und Weise der Kommunikation ist unterschiedlich.
  • Bereits das Projekt muss ein hohes Maß an Technologie nutzen, um Mitarbeiter zu erreichen und einzubinden. Hier gehören kollaborative Arbeitsumgebungen und Wissensdatenbanken zur Grundausstattung.

Interview mit Best Practice Verlag

Im Interview mit Best Practice Verlag habe ich zum Thema „globale Digitalisierungsstrategie“ mein Statement abgegeben. Hören Sie mehr über globale Digitalisierungsstrategien.

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