Werden digital Natives überschätzt? Ich finde: Ja!

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Gerade gestern hatte ich eine Diskussion mit einem Unternehmer, der sagte, er bräuchte mehr „digital Natives“, damit sein Unternehmen digitaler wird. Ist das der richtige Weg?
Jüngere Generationen haben im Berufsstart ein höheres digitales Basiswissen als manche älteren Mitarbeiter. Ohne Zweifel. Aber das war vor 30 Jahren auch schon so. Wenn sich der digital Native nicht von seinem digitalen Level wegbewegt, wird auch er zum Grufti. Und wenn er seinen digitalen Level nicht im Unternehmen als Teil seines Arbeitsumfeldes einbringt (also Veränderungen herbeiführt), nutzt dieses Wissen dem Unternehmen nichts. Viele digital Natives suchen sich bewusst moderne Unternehmen, damit sie diese digitalen Veränderungen nicht erst herbeiführen müssen.
Meine Einschätzung: Um Digitalisierung als dauerhaften Prozess im Unternehmen zu implementieren, braucht man eine ausreichend große Anzahl an Mitarbeiter, die sich selbst digitales Wissen aneignen, unabhängig vom alter. Und die sich für die Verwendung neuer Technologien im Unternehmen einsetzen.
Zudem braucht man eine klare digitale Strategie, die über die Anwendung von witzigen Apps hinausgeht und konkret den Nutzen von Datenverarbeitung, Automatisierung und end-to-end-Prozessen in den Vordergrund stellt. Eine digitale Wandlung erreicht man nicht, nur weil ein paar Mitarbeiter, die eine oder andere Anwendung ggf. etwas besser nutzt, sondern weil man Visionen entwickelt, die über das eigene technische Know-how hinausgehen und zwingen, Lösungen zu suchen.
Definition von „digital Natives“
Zitat aus Wikipedia: „Als „digital native“ wird eine Person der gesellschaftlichen Generation bezeichnet, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist.“ Meine Frage: Welche digitale Welt wird hier zugrunde gelegt? Die digitale Welt ist bereits in den 80er Jahren in die breite Masse gekommen. Das bedeutet, dass einige der digitalen Natives heute 40-50 Jahre alt sind. Aus Sicht der technischen Entwicklung sind sie aber gemessen am technischen Stand ihrer Generation „Gruftis“.
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